Wacken Open Air 2017

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Take off: 03.08.2017 - Review (20160 mal gelesen)

MITTWOCH, 02.08.17



Drei Tage im Jahr ist Wacken die drittgrößte Stadt in Schleswig Holstein und spätestens wenn man die ersten Autos mit den dicken Lettern W:O:A auf der Heckscheibe über die Straßen rollen sieht, dann weiß man, es ist Wackenende. Das größte Metal-Festival in dem beschaulichen Ort kurz hinter Hamburg öffnet wieder seine Tore, um Fans aus aller Welt zu begrüßen und mit ihnen eine Party zu feiern, die an Ausgelassenheit und friedlichem Miteinander seinesgleichen sucht. Mein Kumpel Boddy und ich wollen auch wieder Teil des Spektakels sein und machen uns Mittwochmorgen auf den Weg in den hohen Norden.

Die Anreise gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn Hannover und Hamburg machen uns einen Strich durch die Planung möglichst frühzeitig auf dem Gelände zu sein. Statt der geplanten drei Stunden sind wir mal locker das Doppelte unterwegs. Doch das tut der Freude keinen Abbruch. Zwar gestaltet sich auch die Suche nach einem vernünftigen Ort um das Zelt aufzubauen schwieriger als gedacht, doch auch dieses Problem wird meisterhaft gelöst. Zelt steht. Mittlerweile ist es in Wacken ja so, dass auch schon am Mittwoch die ersten Bands spielen, das Festival jedoch erst am Donnerstag um 15 Uhr offiziell beginnt. Neben dem Metal Battle stehen auch schon ANNIHILATOR auf der Zeltbühne. Doch an ein Reinkommen ist nicht mehr zu denken. Klar, (fast) jeder ist hier um Musik live zu erleben und so wundert es kaum, dass das Zelt aus allen Nähten platzt, denn die Fans, die teilweise schon seit Montag hier sind, lechzen nach Livemusik. Auch ohne heute Abend irgendeine Band live zu sehen ist es eine tolle Atmosphäre. Die großen beleuchteten Bühnen zu sehen, die letzten Arbeiten, die dort erledigt werden müssen und mit dem Wissen, dass es morgen dann richtig losgeht verziehen wir uns zum Zeltplatz, um dort den Tag mit Grill und Bier in Ruhe ausklingen zu lassen.

DONNERSTAG, 03.08.17



Das Wetter, welches für ein Open Air Festival, nicht ganz unrelevant ist, soll wechselhaft werden an diesem Wochenende. Und die Wetterfrösche sollten Recht behalten. Ist die Sonne da, ist es brütend heiß, ist die Sonne hinter einer Wolkenwand, muss man sich die Jacke überziehen. Man muss also flexibel sein, zumindest was die Kleidung angeht. Bisher war das Wetter relativ stabil und trocken, doch das sollte sich an diesem Donnerstagmorgen gehörig ändern. Am Horizont sieht man schon die dicke Wolkenwand heraufziehen und kurze Zeit später öffnet der Himmel seine Schleusen. Ein Platzregen, wie ich ihn so noch nicht erlebt habe. Später erfahren wir, dass in den 15 Minuten des Regens ca. 30 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen sind, und somit war klar, dass in den nächsten Tagen die Gummistiefel unsere engsten Begleiter werden sollen, denn wenn der Matsch erst mal da ist, dann wird er auch so schnell nicht wieder verschwinden, zumal auch zwischendurch immer mal wieder ein leichter Regen kommen sollte. Aber mittlerweile gehört der Matsch wohl zu Wacken und mein Kumpel Boddy und ich sind gut vorbereitet und ganz so schlimm, wie vor zwei Jahren soll es nicht werden.

Der Donnerstag startet für uns mit einem besonderen Termin. Um 12 Uhr sind wir eingeladen um den neuen Film von Sam Dunn ("Headbangers Journey", "Global Metal" oder auch "Flight 666") zu schauen. Eine besondere Dokumentation, die man mit einer Virtual-Reality-Brille genießen kann. Sehr lohnenswert und ab sofort als App auf den einschlägigen Portalen erhältlich. Hier der offizielle Trailer:



Dann ist der Moment gekommen, auf den 75.000 Metalheads, plus Wacken-Crew und alle anderen gewartet haben. Pünktlich um 15 Uhr wird das Holy Wacken Land geöffnet und die großen Bühnen, die übrigens nach einer Fanabstimmung neue Namen bekommen haben, werden bespielt. Ganz links haben wir jetzt die Faster Stage, in der Mitte die Harder Stage und ganz rechts ist nun die Louder Stage. Und ganz nach Tradition eröffnen SKYLINE bei gutem Wetter diese Bühnen. Auch für meinen Kumpel Boddy und mich geht nun die "Arbeit" richtig los, denn vor allem ich habe so einige Bands auf dem Zettel, die ich gerne sehen möchte. ROSS THE BOSS, der ehemalige MANOWAR-Gitarrist steht da als erstes. Offensichtlich nicht nur bei mir, denn der Platz vor der Harder Stage ist jetzt schon sehr gut gefüllt, denn wer will sich schon die alten Klassiker entgehen lassen. Klar, Songs, wie 'Death Tone', 'Blood Of My Enemies' und natürlich 'Battle Hymn' sind großartig live zu hören und der jetzige Sänger macht das wirklich gut, aber er ist eben nicht Eric Adams. Ich würde alles dafür tun, diese Songs von den echten MANOWAR noch mal zu hören. Natürlich nur mit einem Ticketpreis von weit unter 100€. Also ein solider Auftritt des MANOWAR-Gründungsmitlieds, jedoch bleibt die erhoffte Gänsehaut aus. Meine Geburtsstadt Osnabrück ist auch musikalisch vertreten und zwar in Form von DAWN OF DISEASE, weswegen ich mich auf den langen und beschwerlichen Weg Richtung Zeltbühne mache. Death Metal vom Feinsten und das neue Album "Ascension Gate" im Gepäck erwartet mich und viele andere, die ebenfalls den Weg durch den Matsch ins Zelt gefunden haben. Leider haben die Osnabrücker heute keinen guten Tag in Sachen Sound erwischt. Die Gitarren sind leider zu leise und das Schlagzeug etwas zu laut. Trotz alledem kann man sagen, dass DAWN OF DISEASE hier eine Menge Spaß verbreiten. Während ich langsam zurück zu den Hauptbühnen schlendere, höre ich von dort den großen Hit von EUROPE erklingen, 'The Final Countdown'. Kollege Boddy ist vor Ort und weiß mehr von der Show zu berichten:
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Meine allererste CD war das Album "Out Of This World" von EUROPE. 1988 war ich elf Jahre alt und die investierten 29 DM waren viel Geld. Deshalb lief das Album bei mir rauf und runter. Seit dieser Zeit habe ich das Interesse an EUROPE verloren und war deshalb auf ihren Auftritt gespannt. Ich habe den Eindruck, dass überwiegend weibliche Fans gekommen sind um die vier Schweden um den Sänger Joey Tempest zu sehen. Natürlich spielen sie zum Schluss ihren Super-Hit 'The Final Countdown'. Während ich den Song absolut nicht mehr hören kann, wird er vom Publikum ziemlich abgefeiert. Auch die Songs 'Ready Or Not', 'Singn Of The Times' und 'Superstitious' vom Album "Out Of This World" kommen recht gut beim Publikum an. Bei dem Song 'Rock The Night' beobachte ich, wie sogar die "Biermännchen" (Verkäufer mit Bierfässern auf dem Rücken, die durch die Fanmassen gehen und besonders am Abend gefragt sind) mitsingen. Die Laune ist super und es herrscht große Vorfreude auf die nächsten drei Tage in Wacken. Somit haben die Festivalorganisatoren eine gute Wahl getroffen, indem sie den Auftritt von EUROPE an den Anfang des Festivals gelegt haben. Persönlich hat mir der Auftritt der Schweden nicht besonders gut gefallen und ich habe mich zwischendurch regelrecht gelangweilt. Joeys Gehabe ist fast schon theatralisch und die vielen Seifenblasen rund um die Bühne passen irgendwie auch zu der Musik von EUROPE. Ich bin jedenfalls froh, dass sich der Musikgeschmack verändern kann.
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Der Mensch braucht ab und zu eine Pause und muss in dieser auch für das leibliche Wohl sorgen, darum treten wir nach EUROPE den langen Weg Richtung Zelt an, um dort den Grill noch mal anzuheizen, während wir aus der Ferne den warmen Klängen zu STATUS QUOS 'Whatever We Want', 'Rockin' All Over The World' und natürlich 'In The Army Now' lauschen, die der Wind zu uns herüber trägt. Gut gestärkt kommen wir dann zurück zum Holy Wacken Land, wo gerade ACCEPT dabei sind eine besondere Show zu spielen. Denn die Solinger haben sich für die heutige Show, die auch gleichzeitig das Release für das neue Album darstellt, Unterstützung in Form eines Orchesters geholt. Ich lausche nur ein paar kurzen Klängen, kann mir deshalb auch kein Urteil darüber erlauben, ob ich das nun gut oder schlecht finden soll. Uns führt der Weg zur Headbangers Stage im Zelt, wo BRUJERA in den letzten Zügen liegen.

"Was ist das denn?!", frage ich verwundert als wir etwas eher in das Zelt kommen, um uns die Show von BATUSHKA anzusehen. "Das sind Brujeria, eine Mischung aus Grindcore und Death Metal", antwortet Eddieson. Ich würde es eher als Protestaufmarsch mit Marijuana und Machete beschreiben, aber wir bekommen ja auch nur die letzten beiden Songs mit, wobei die Band noch ganz gerne etwas länger gespielt hätte. Der letzte Song ist echt witzig. Zu der Melodie von 'Macarena' singt die Band "Hey Marihuana" und selbst als ein Mitarbeiter auf die Bühne kommt und die Band bittet die Bühne zu verlassen, spielen sie noch weiter. Sogar nachdem sich der Vorhang schließt hört man noch ein paar Mal "Heeey Marihuana". Großartig! Die Jungs machen richtig gute Laune. Die muss ich mir unbedingt irgendwann mal komplett ansehen.
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Ich für meinen Teil werde auch heute das Zelt nicht mehr verlassen, denn das extreme Triple BATUSHKA, MAYHEM und NILE bilden für mich den Abschluss des heutigen Tages. BATUSHKA machen den Anfang und sorgen gleich mit 'Yekteniya I: Ochishcheniye' für eine dichte und stimmungsvolle Atmosphäre. Die Mischung aus Black Metal mit Keifgesang und immer wieder eingestreuten sakralen Gesangspassagen zieht mich und viele andere Besucher direkt in ihren Bann. Dazu die Bühnenoptik mit einem Altar, Kerzen, Weihrauch und acht Musikern in Mönchskutten, deren Identität bis heute ein Geheimnis ist. Das ist schon ziemlich geil. Leider müssen sie ihr Programm vorzeitig abbrechen, da nicht mehr genügend Zeit ist. Teil zwei des extremen Triples bildet MAYHEM. Die Kultband aus Norwegen ist derzeit mit ihrem kompletten "De Mysteriis Dom Sathanas"-Album unterwegs und beglückt die Black-Metal-Welt damit. Das Album gilt als wegweisendes Album im Black Metal und eben dieses im voller Länge live zu hören ist ein wahres Fest. MAYHEM haben dazu auch optisch einiges zu bieten, so befindet sich nicht nur die komplette Band an ihren Instrumenten in dunklen Mönchsroben, sondern auch Sänger Attila hat sich als irgendein "Ding" verkleidet und gibt sein berühmten kehligen Gesang zum Besten, während er am Altar mit dem Feuer spielt. Zwar eine kurze Show aber grandios. Kann man nicht anders sagen.
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Den Abschluss, nicht nur des extremen Triples, sondern auch des ersten Festivaltages bildet heute NILE. Die US-Archiologen haben ja mit dem Abgang von Dallas schwer überrascht und es war für mich fraglich, ob der Mann überhaupt ersetzt werden kann. Meine Zweifel haben NILE aber schnell und unmissverständlich beiseite geprügelt. Unglaublich, wie tight die Jungs an diesem Abend sind. Und auch der neue Mann an der Gitarre/Gesang Brian Kingsland hat sich hervoragend in die Band eingefügt. Bassist Brad Parris hat ein paar mehr Gesangsparts übernommen, Brian klingt Dallas nicht ganz unähnlich und Karl grunzt wieder so dermaßen tief ins Mikro, dass es eine echte Freude ist. Dazu haben die Jungs auch noch richtig Spaß auf der Bühne, ständig wird abgeklatscht oder sonstige kleine Späße gemacht. Das Publikum honoriert es ihnen mit jeder Menge Zuspruch. Und als ob sie mir einen gefallen tun wollen oder mein bitten endlich erhört haben kommt als krönender Abschluss 'Unas - The Slayer Of The Gods', für mich die brachialste NILE-Nummer, für die ich unendlich dankbar bin, dass ich sie jetzt endlich mal live erleben durfte. Ein tolles Ende für einen starken ersten Festivaltag. BATUSHKA, MAYHEM und NILE haben die Messlatte extrem hoch gelegt und ich wage jetzt schon die Behauptung, dass diese drei zu den Festivalgewinner 2017 gehören. Obwohl ... es spielen ja noch EREB ALTOR!!!

FREITAG, 04.08.17


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Der Tag beginnt früh. Das sieht auch Karl Willets, der Frontmann von MEMORIAM, so. "Welcome to the MEMORIAM-Breakfast-Show" ruft er ins Mikro und lacht sich eins. Während er mit seiner alten Band BOLT THROWER hier nie auf der Bühne gestanden hat, hat er mit seiner neuen Band MEMORIAM alle Konventionen über Bord geworfen und darf nun den zweiten Festival-Tag eröffnen. Mir gehen die Diskussionen um die Band ja gehörig auf den Sack. Lasst BOLT THROWER ruhen und erfreut euch an einer neuen Band mit Karl am Gesang, die mit "For The Fallen" nicht nur ein gutes Album veröffentlicht haben, sondern auch live eine Menge Spaß machen. Ich bin mir bei Karl ja nie sicher, wie viel Einfluss der Alkohol auf ihn während einer Show hat, aber er kann nicht morgens um 11 Uhr betrunken auf der Bühne stehen, oder? Keine Ahnung, will ihm da auch nichts unterstellen, jedenfalls hat er eine Menge Spaß, was sich auch auf das noch leicht angeschlagene Publikum überträgt. Der walzige Death Metal und Songs, wie 'Resistance', 'War Rages On' und ein neuer Song dürften auch die letzte Müdigkeit aus dem geschundenen Körper der anwesenden Fans prügeln. Eine großartige Show, die von mir aber leider nicht ganz geschaut werden kann, da ich doch mal im Zelt sehe will, was HIGH FIGHTER dort so veranstalten. Und ich bin nicht wenig überrascht zu sehen, dass die Band um Frontfrau Mona dort schon im vollen Gange ist. Auch hier ist von Müdigkeit keine Spur, das Zelt ist gut besucht und wer hier noch nicht richtig wach ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Dann schnell, sofern man den von schnell reden kann, bei all dem Schlamm und in Gummistiefeln, rüber zur Louder-Stage, wo die alten Crossover-Recken CLAWFINGER aufspielen. Doch da muss ich sagen, ist die Zeit mir mich schon vorbei. War sie wahrscheinlich damals in den Neunzigern schon. Klar, mit ihrem Album "Deaf Dumb Blind" haben sie eingeschlagen, wie eine Bombe und damals auch den Nerv der zeit getroffen, doch jetzt 20-25 Jahre später reizt es mich einfach nicht mehr. Also lasse ich CLAWFINGER CLAWFINGER sein und mache mich daran neue Schallplatten zu kaufen und mich mit meinem Kumpel Boddy zum Mittagessen zu treffen, damit wir nachher für PARADISE LOST wieder voll im Saft stehen.
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Den Engländern eilt ja leider der Ruf voraus nicht die beste Live-Band zu sein. Gut, kann man sehen, wie man möchte, heute jedenfalls finde ich sie sehr stark. Kurz vor Release des neuen Werkes "Medusa" haben es mit 'Blood And Chaos' und 'The Longest Winter' auch zwei neue Stücke in die Setlist geschafft. Holmes wirkt gut zufrieden, auch wenn er einige Probleme mit seinem In-Ear-Monitor hat. Sehr gute Show, die mit 'Gothic' und 'Embers Fire' zwei wirkliche Highlights bietet. Von den ruhigen doomigen Klängen von PARADISE LOST eile ich wieder zur Zeltbühne, wo in Kürze das Chaos losbrechen soll. THE DILLINGER ESCAPE PLAN befinden sich ja auf einer Abschiedstournee und machen auch im hohen Norden halt. Das will ich mir nicht entgehen lassen. Wahnsinn, welche Energie die Amis bei ihren Songs versprühen, wie die Leute im Zelt abgehen, doch der Gegensatz zwischen PARADISE LOST und THE DILLINGER ESCAPE PLAN ist dann etwas zu viel. So leid es mir tut, aber der Funke will bei mir nicht überspringen. Und so trotte ich etwas enttäuscht Richtung Zeltausgang und langsam rüber zur Wackinger-Stage, wo mein absolutes Highlight EREB ALTOR langsam ihre Klotten auf die Bühne bringen. Man, was habe ich mich gefreut, als ich die Bestätigung der Schweden gelesen habe. Leider sieht man die Band in unseren Breitengraden ja viel zu wenig, deshalb muss diese Chance unbedingt genutzt werden, doch dann der Schock, als die Running Order veröffentlicht wurde. EREB ALTOR spielen fast zeitgleich mit EMPEROR. Und nun? Ich habe mich dann doch letztendlich für EREB ALTOR entschieden und das war auch gut so. Nachdem nun das Equipment auf der Bühne steht, geht es endlich los. Die Show wird, wie das neue Album "Ulfven" mit dem schwedisch sprachigen Intro eröffnet, welches nahtlos übergeht in 'En synd svart som sot'. Die vier Schweden haben mich und die Menge um mich herum sofort im Griff und lassen mich bis zum Ende der Show auch nicht wieder los. Und ich kann am Freitagabend schon meine Festivalgewinner benennen, EREB ALTOR gehören dazu.
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Doch was macht eigentlich mein Kumpel Boddy so? Er berichtet selbst:
APOCALYPTICA habe ich noch nie zuvor live gesehen, aber als ehemaliger großer METALLICA-Fan schaue ich mir natürlich die Jubiläumsshow, auf der sie ausschließlich METALLICA Songs spielen, an. Zum zwanzigjährigen Jubiläum des Debütalbums "Plays Metallica by Four Cellos" haben die Finnen eine ganz besondere Show angekündigt und rufen die Fans zum Headbangen und Mitsingen auf, was meines Erachtens auch erstaunlich gut funktioniert. Zusätzlich zu den Tracks auf dem Album spielen sie unter anderem noch 'Fade To Black', 'One' und 'For Whom The Bell Tolls', was mich besonders freut. Man sagt ja, dass es METALLICA-Fans vor und nach dem schwarzen Album gibt, wo ich mich deutlich zu den ersteren zählen würde. Alles in allem war es eine solide Show und eine gute Auswahl an Songs. An ihr Versprechen ausschließlich METALLICA-Songs zu spielen, halten sie sich dann allerdings ganz genau genommen nicht, da sie zum Schluss noch kurz das Riff von "Symphony Of Destruction" von MEGADETH anspielen, was aber ganz gut passt und mich daran erinnert, dass MEGADETH ja heute auch noch spielen.
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Ich habe MEGADETH zuvor nur einmal, im Rahmen der Big 4 Tour, gesehen. Damals war der Sound in der Tupperbox (Arena auf Schalke) miserabel, was heute allerdings definitiv nicht der Fall ist. Obwohl ich den Opener 'Hangar 18' nicht besonders mag, kommen MEGADETH richtig gut rüber. Dave Mustain, heute mit James-Hatfield-Gedächtnisbart, ist ja nicht besonders gesprächig, sodass das zweite verbliebene Gründungsmitglied Dave Eleffson die Menge immer mal wieder anheizt. Als es den Kameraleuten beim dritten Versuch dann noch gelingt eine Dame, die ihr T-Shirt hebt, einzufangen und auf die riesigen Monitore zu projizieren, wird dies von der gesamten Fangemeinde gefeiert und auch, der sonst recht emotionslose, Dave Mustaine kann sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. MEGADETH sind heute richtig gut drauf und die Setlist ist auch absolut gelungen. 'Symphony Of Destruction' und 'Holy Wars' haben sie sich natürlich für den Schluss aufgehoben und mit 'The Mechanixx' hebt Dave Mustaine dann noch, ganz selbstbewusst, den imaginären Mittelfinger in Richtung METALLICA. Denn was viele nicht wissen, hat Mustain 'The Four Horsemen' zu seiner Zeit bei Metallica mitgeschrieben und diesen Song dann auf dem ersten MEGADETH Album als 'The Mechanix' veröffentlicht. Allerdings frage ich mich, ob es Dave Mustaine stört, dass viele Fans den Text von 'The Four Horsemen' singen. Am Ende startet Mustaine noch einen Aufruf zu mehr Toleranz und ein "God bless you" kann ich von seinen Lippen ablesen, was mich ein wenig amüsiert, da nach ihm ja der "Anticrist Superstar" MARILYN MANSON auftreten wird.

Schon lange habe ich mich nicht mehr so sehr auf ein Konzert gefreut, wie auf das von MARILYN MANSON. Ich sehe ihn heute zum ersten Mal und erwarte eine großartige Show. Doch was ich heute erlebe ist eine Frechheit!!! Nach viel zu langem Intro (The Doors, 'The End') und viel zu viel Nebel erkennt man irgendwann Marilyn Manson auf der Bühne. Er wirkt schlecht gelaunt, überheblich und aggressiv. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht Teil der Show ist. Ich frage mich, ob er vielleicht volltrunken ist, aber dann könnte er sich sicher nicht bei 'Sweet Dreams' auf den Stelzen halten. Gefühlte 50 Mal wirft er das Micro auf den Boden oder haut es irgendwo vor, was irgendwann tierisch nervt. Ich glaube, dass er sich auch immer wieder mit den Tontechnikern anlegt. Zwischen den einzelnen Songs dauern die Pausen teilweise minutenlang, was nicht mit dem Wechsel seines Outfits zu begründen sein kann, denn er zieht meistens nur einen Mantel (in dem er übrigens wie Graf Dracula … oder vielleicht doch eher wie Graf Zahl aus der Sesamstraße aussieht?!) an oder aus. Nein, ich denke, dass er diese Pausen wirklich braucht, denn er ist in einer schlechten Verfassung, was sich auch auf seine Stimme auswirkt. Trauriger Höhepunkt ist der Moment, als er eine junge Dame, die sich im Backstage Bereich befindet auf die Bühne bittet, damit sie seine beleidigenden Worte an die Fans übersetzt. Sorry Mr. Brian Hugh Warner, aber vielleicht sollten Sie sich und Ihren "Fans" einen Gefallen erweisen und erst mal ne "Kur" machen. So wird es sicher nicht mehr lange weiter gehen können. Wacken Veranstalter Thomas Jensen sprach bei der Pressekonferenz am Samstag von einem "diskussionswürdigen Auftritt", den es beim diesjährigen Wacken gab. Na welchen Auftritt er da wohl gemeint hat…?!

Boddy hat es ja schon geschrieben, die Show von Herrn Manson ist mehr als fraglich, in meinen Augen sogar ein ziemliche Frechheit. Davon muss ich mich erst mal erholen. Und während ASP die Leute mit seinem Gothic-Rock-Metal in die Nacht schickt, lassen mein Kumpel Boddy und ich den Abend im Pressebreich am offenen Feuer ausklingen. Ein sehr intensiver, schöner und mit viel guter Musik vollgepackter zweiter Festival-Tag geht zu Ende.
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SAMSTAG, 05.08.17



"Wenn man nichts zu sagen hat, dann redet man über das Wetter", so sagt man. Das Wetter ist auf einem Festival nun mal ein zentrales Thema doch mittlerweile hat es sich gefangen und die Sonne hat die Macht übernommen, wenn auch hier und da mal ein paar dicke Wolkenfelder davor ziehen. Nach einem leckeren Frühstück bestehend aus Kaffee und Kaffee machen wir uns auf den Weg zum Pressezelt, wo Iggor Cavalera, seines Zeichens Bruder von Max Cavalera und ehemaliger Schlagzeuger von SEPULTURA auf uns wartet. Die beiden haben ja später an diesem Tag noch einen Auftritt, wo sie das komplette "Roots"-Album spielen, plus noch ein paar ausgewählte Stücke hinterherschieben. Während also POSSESSED und RAGE die Faster-, bzw. Louder Stage aus dem Schlaf holen sitzen wir mit Iggor zusammen.

Nach dem Interview mache ich mich schnell auf zur Zeltbühne, um wenigstens noch die letzen Töne von AHAB mitzukriegen. Schade, dass es wirklich nur der letzte Song ist, den ich zu hören kriege. Also bereite ich mich mental auf TWILIGHT FORCE vor. Die Band spaltet ja die Metal-Gemeinde und die Frage nach der Ernsthaftigkeit dieser Band stellt sich zu Recht. Allerdings sehen viele Leute das wohl etwas anders, denn das Zelt wird voller und voller und ich merke, wie ich immer weiter nach hinten gehe, weil es vorne einfach zu voll wird. Und als TWILIGHT FORCE dann die Bühne betreten, gibt es kein Halten mehr. Die Menge rastet aus. Okay, 'Battle Of Arcane Might', 'To The Stars' und 'Riders Of The Dawn' gebe ich mir noch, doch dann habe ich von den Elfen, Zwergen und sonstigen Fabelwesen auf der Bühne genug. Ich schlendere zurück zu den drei Hauptbühnen, wo BEYOND THE BLACK in den letzten Tönen liegen. Ich treffe meinen Kumpel Boddy in einem riesen Hirsch, der von Jägermeister aufgebaut wurde und von dem man aus einen fantastischen Blick über das Gelände hat. Und schon legen MAX und IGGOR mit ihrer "Roots"-Show los. Boddy war für euch dabei:

Meine Vorfreude stieg, als ich mir kurz vor der Fahrt zum Wacken nochmal das "Roots" Album von SEPULTURA angehört habe. Wohlwissend, dass wir vor seinem Auftritt noch einen Interviewtermin mit Iggor Cavalera haben, welches ihr hier lesen könnt.
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Wir schreiben das Jahr 1996. TAKE THAT trennen sich, das Clonschaf Dolly wird geboren, Helmut Kohl ist Bundeskanzler und SEPULTURA, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, bringen das Album "Roots" raus. Damals rannte jeder zweite Metaller zwischen 15 und 40 mit SEPULTURA-Shirt rum. Einige, der Schlagzeug und Percussion-Teile, wurden im brasilianischen Regenwald aufgenommen und das Album gehört sogar zu den "1001 Albums You Must Hear Before You Die". Dementsprechend haben sich die Cavalera Brüder zum zwanzigjährigen Jubiläum entschlossen mit dem Album nochmal auf Tour zu gehen. Eine gute Idee, wie ich finde. Am Rande des Infields hat Jägermeister einen großen hölzernen Hirsch aufgestellt, der an das trojanische Pferd erinnert. Von diesem Hirsch aus, hat man einen guten Blick auf die Bühne und ich entschließe mich, das Konzert von hier aus zu verfolgen. Eigentlich erwarte ich einen durchschnittlichen und kurzen Auftritt, da Iggor uns im Interview berichtet hat, dass es einen Fehler bei der Planung der Tour gab und, dass sie heute noch einen weiteren Gig in Frankreich spielen. Ich habe mich allerdings getäuscht. Schon beim ersten Song ('Roots') geht die Post ab. Der norwegische Metalhead neben mir, mit dem ich mich zuvor unterhalten habe und der auch von unserem Aussichtspunkt begeistert ist, entschuldigte sich sofort und lässt mich wissen, dass er jetzt doch noch ganz vorne mitmischen müsse. Ich kann ihn gut verstehen, denn obwohl ich die aktuellen SEPULTURA mit Derrick als Sänger mag, ist es doch etwas anderes, wenn der damalige Sänger, mit seinem brasilianischen Akzent die Lieder singt. Natürlich dürfen auch die Trommeln und die brasilianische Fahne nicht fehlen. Und die Jungs sind trotz Tourstress richtig gut drauf. Max ist ständig in Bewegung und heizt den Fans richtig ein. Nachdem das "Roots"-Album gespielt wurde, spielen sie noch ein paar Klassiker. 'Beneath the Remains' und das MOTÖRHEAD-Cover 'Orgasmatron' passen richtig gut. 'Ace of Spades' müssten sie für meinen Geschmack nicht auch noch spielen, da sehr viele Bands meinten, mit diesem Song Lemmy huldigen zu müssen. Mir ist auch nicht ganz klar, warum sie zum Schluss nochmal "Roots" mit doppelter Geschwindigkeit spielen. Egal, alles in allem ist es ein sehr gutes Konzert. Vielleicht schaue ich sie mir auch nochmal an, da sie im Rahmen der "Headbangers Ball Tour" noch einige Konzerte in Deutschland geben.

Ich gönne mir währenddessen eine kleine Auszeit, denn ich merke, dass die letzten Tage auch an meiner Kondition zerren. Klar, es macht Spaß von Bühne zu Bühne zu laufen, viele Menschen zu treffen, die unterschiedlichsten Bands zu sehen, doch es ist auch anstrengend. Nicht nur weil man etliche Kilometer am Tag zurücklegt, sondern weil man eben auch für diese Wege durch den Schlamm und Matsch fast doppelt so lange braucht. Deswegen muss ich mal kurz die Beine hochlegen. Damit aber auch genug ausgeruht. POWERWOLF stehen auf dem Programm um ihre heilige Metal-Messe zu zelebrieren. POWERWOLF passt nach Wacken, wie Arsch auf Eimer. Eingängige Songs und dazu einen charismatischen, sympathischen und witzigen Frontmann. Attila und seine Mannen geben mit 'Blessed And Possessed', 'Amen & Attack' und natürlich 'Resurrection By Erection' und 'We Drink Your Blood' wieder alles und das Publikum dankt es ihnen mit völliger Ekstase und extremen Crowdsurfen. Während ich mir die metallische Absolution erteilen lasse, hat es den Boddy zur Headbangers Stage getrieben, wo INSOMNIUM ihr granatenstarkes Album "Winters Gate" live vorstellen.
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Das Album "Shadows Of The Dying Sun" lief bei mir rauf und runter und auch das aktuelle Konzeptalbum "Winter`s Gate" ist ein Kracher. Bei ihrem Gig auf der Headbanger Stage spielen sie das komplette Album. Das Zelt, rund um die Bühne, ist beim Auftritt der sympathischen Finnen sehr gut gefüllt. Die Musik und die blaue Bühnenbeleuchtung sorgen zwischendurch fast schon für eine meditative Stimmung. INSOMNIUM spielen eine super Show, die leider nur eine Dreiviertelstunde dauert. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass sie beim nächsten Mal schon eine der Hauptbühnen bespielen werden und vielleicht irgendwann sogar einen Headliner-Slot bekommen. Mich würde es jedenfalls freuen.

Und langsam, das muss man sagen, nähert sich die größte Metal-Party dem Ende entgegen, was man vielen Leuten auch an den verschiedensten Gesichtsausdrücken ansehen kann. Viele glückliche aber vollkommen erschöpfte Gesichtszüge laufen mir über den Weg. Trotz des Schlamms scheint ein Großteil der anwesenden Fans zufrieden und mit dieser Erkenntnis bereite ich mich auf AMON AMARTH vor. Die Wikinger haben wieder mächtig aufgefahren. Das Schlagzeug thront auf einem riesigen Wikinger-Helm und hier und da kommen einige Statisten als Kämpfer verkleidet auf die Bühne, natürlich gibt es jede Menge Feuer und als Highlight hat man sich DORO dazugeholt um ihren, vom Album bekannten Beitrag zu 'A Dream That Cannot Be' zu leisten. Klar, eine grandiose Show, die hier abgezogen wird. Eine Show, die so ein bisschen das vermissen lässt, wie AMON AMARTH noch vor ca. 15 Jahren waren, als ich sie auf einem relativ kleinen Metal-Hardcore-Festival gesehen habe, wo sie gerade "Versus The World" veröffentlichten. Sie haben sich eben entwickelt und sind in allen Bereichen professionell geworden.
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Ganz ehrlich, Leute? AVANTASIA? Nein, die sparen wir uns heute und ziehen uns in den Pressebereich zurück um dort am kleinen Lagerfeuer schon mal ein wenig die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. Doch zu dem Ergebnis komme ich später. Ich bin hin und her gerissen, ob ich mir KREATOR noch ansehen soll oder nicht. Meine Knochen sind müde und schwer, es ist kalt und der plötzlich einsetzende Regen lässt mich zu dem Entschluss kommen, dass für mich jetzt das Festival vorbei ist, und ich mich langsam in Richtung Schlafsack begebe.

SONNTAG, 06.08.17



Wacken 2017 ist Geschichte. Die letzten Töne sind verklungen und eine Aufbruchstimmung macht sich breit. Ich stehe auf und um mich herum klaffen schon große Lücken in den Zeltreihen. Auch mein Kumpel Boddy und ich packen unsere Klamotten, setzen uns ins Auto und machen uns auf dem Heimweg, der auch nicht die versprochenen 3 Stunden dauert, sondern, bedingt durch Stau und Baustellen, locker sechs Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Viel Zeit also um über Serien aus der Kinder- und Jugendzeit zu quatschen und das komplette Festival noch mal an sich vorbeiziehen zu lassen.

Und so kommen mein Kumpel Boddy und ich zu dem Ergebnis, dass die letzten Tage in Wacken, angefangen von der stressigen Hinfahrt, über viele großartige Bands und einen diskussionswürdigen Auftritt, über viele nette Gespräche sehr sehr schöne Tage waren. Wir haben die Grundstimmung in Wacken wieder als sehr friedvoll erlebt. Wir haben viele hilfsbereite Menschen getroffen, angefangen von der Security, über das Thekenpersonal, die Wacken-Crew, die Feuerwehr, die Busfahrer, die Sanitäter uvm. Jeder schien an seinem Job Spaß zu haben und das macht eine verdammt gute und friedvolle Atmosphäre aus. Man kann über Wacken denken, was man viel, aber eines kann man nicht leugnen: Wacken hat eine ganz besondere Atmosphäre und ich hoffe, diese in den nächsten Jahren noch ein paar Mal erleben zu dürfen - rain or shine!

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Billing
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Line-Up Wackinger-Stage, Wasteland-Stage und Biergarten:
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