Hell Over Hammaburg 2025

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Take off: 28.02.2025 - Review (20815 mal gelesen)
Die Zeichen stehen auf Stress und Chaos vor dem diesjährigen Hell Over Hammaburg. Diesmal liegt es nicht nur an der Deutschen Bahn und ihrem Pünktlichkeitsproblem, sondern auch am Warnstreik am Hamburger Flughafen. Der Veranstalter hat es im Vorfeld gut kommuniziert, dass Bands dieses Jahr vielleicht nicht wie geplant spielen können oder es zu Ausfällen kommen kann. Letztendlich kann ich schon vorwegnehmen, dass alle Bands so gespielt haben wie geplant, der Veranstalter im Nachhinein aber berichtete, dass alles mit empfindlichen Mehrkosten zu tun hatte, da Flüge und Hotels umgebucht werden mussten. Also hier nochmal ein großes Dankeschön an die Veranstalter für die gute Kommunikation und den Einsatz!!

Freitag, 28. Februar


Doch was ist mit der Deutschen Bahn? Sollte da diesmal wirklich alles reibungslos gelaufen sein? Im Leben nicht. Dieses Jahr war es für mich die schlimmste Anfahrt mit dem Zug in den ganzen Jahren, die ich schon zu diesem Festival fahre. Ich will da gar nicht zu sehr ins Detail gehen - interessiert euch ja eh nicht - aber fünf Stunden Anfahrtszeit, inklusive zwei Stunden Festsitzen am Hannoveraner Bahnhof, geht halt einfach gar nicht, wenn man regulär nur etwas über zwei Stunden braucht. Das ist ein absolutes Armutszeugnis für die Deutsche Bahn. Naja, immerhin 10 Euro-Gutschein geschenkt bekommen, als Entschuldigung ... wow! Bringt mir nur nichts, weil ich deswegen trotzdem zu spät gekommen bin und gleich zu Beginn des Festivals die erste Band WRITHEN HILT verpasst habe. Danke, Deutsche Bahn!
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So, nun aber mal zu etwas Positivem. Musik und Hell Over Hammaburg. Wenn man zum Hell Over Hammaburg am Freitagnachmittag die Markthalle betritt, ist es ja irgendwie so, als käme man nach Hause. Das fängt schon bei der freundlichen Begrüßung an der Bändchenausgabe an, zieht sich über den Security-Check und entfaltet sich erst richtig im Foyer, beim Merch, den Menschen und dem stets freundlichen Thekenpersonal. Das Hell Over Hammaburg hat seine ganz eigene und schöne Atmosphäre. Ich sauge sie auf, fühle mich direkt wohl und freue mich auf die beiden kommenden Tage. Wie eben schon gesagt habe, habe ich WRITHEN HILT verpasst, kann also leider gar nichts dazu schreiben. Als ich die Halle betrete, befinden sie sich schon beim Abbau und die Polen PIO?UN räumen ihr Zeugs auf die Bühne. Die Band setzt sich hauptsächlich zusammen aus dem Duo Vitor und Sorh. Bisher haben sie ein Album veröffentlicht "Rzeki Goryczy", was sie auch heute mehr oder weniger komplett durchspielen. Macht sich gut, die Band, und wenn man MGLA oder MANBRYNE mag, dann kann man auch mit PIO?UN nichts falsch machen. Die Stimmung ist jedenfalls jetzt schon - und das bei der erst zweiten Band heute - auf einem extrem hohen Level. 45 Minuten später ist dann auch schon wieder Schluss. PIO?UN sind durch mit ihrem Set und haben bei vielen merklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Erfahrungsgemäß kann man sagen, dass auf dem HOH alles gut durchorganisiert ist und die Umbauzeiten wie auch die Spielzeiten perfekt eingehalten werden.
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So verwundert es nicht, dass nach 30 Minuten Umbaupause um 18.30 Uhr SÖLICITÖR auf der Bühne stehen. Mit zwei EPs, einer Split und einem Album im Gepäck hat die Band genügend Material, um die 50 Minuten Spielzeit zu füllen. SÖLICITÖR haben sich dem Speed und Heavy Metal verschrieben und den leben sie hier völlig aus. Damit versprühen sie eine Energie auf der Bühne, die das Publikum natürlich dankbar annimmt und aufnimmt. Direkt vom Opener 'Night Vision' angefangen geht es über 'Speed Tyrant' und 'Triplet'. Immer im Fokus Frontfrau Amy Lee Carlson, die hier alle und alles im Griff hat. Und nicht nur das, auch stimmlich pustet die Powerfrau hier mal eben alles weg. 'Paralysis', 'Kid Slaves' und 'Grip On The Fist' folgen, während mit 'Megalomaniac', 'Fallen' und 'Betrayer' das Ende schon wieder eingeleitet wird. Was einen Abriss SÖLICITÖR hier mal eben geliefert haben. Starker Auftritt.
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Und schlechter kann es nicht werden, denn mit SIJJIN steht auch schon das erste Highlight des Abends bereit. Die Band, die 2019 aus NECROS CHRISTOS hervorgegangen ist, kann nicht nur auf bisher ein Album und ein Demo zurückblicken, sondern steht mit "Helljjin Combat", das am 25.04. erscheint, auch schon mit einem neuen Album in den Startlöchern. Klar, dass sie davon heute ein paar neue Songs präsentieren wollen. Doch erstmal starten die Drei mit 'Daemon Blessex' und 'Dagger Of Thousand Deaths' vom ersten Album "Sumerian Promises". SIJJIN entfesseln hier ihre ganz eigene Atmosphäre mit ihrem düsteren Death Metal, zeigen aber auch jede Menge Spielfreude und scheinen fast überrascht ob der Sympathie, die ihnen da vom Publikum entgegenfliegt. Und dann gibt es mit 'Fear Not The Tormentor' einen neuen Song, also einen ersten Vorgeschmack auf das kommende Album, bevor es dann mit 'Angel Of The Eastern Gate' zurück zum ersten Demo geht. Wie ich vernommen habe, war im Vorfeld des Festivals die Freude über die Bestätigung SIJJINS für das Hell Over Hammaburg extrem groß und so verwundert es nicht, dass sich die Stimmung hier gerade auf dem Höhepunkt befindet. Mit 'The Southern Temple' gibt es dann den nächsten neuen Song. 'Unchain The Ghost' führt uns dann nochmal zurück zum ersten Album. Sänger Malte sagte schon zwischendurch, dass sie sich beeilen müssten, weil sie nicht mehr viel Zeit haben, und kündigt mit 'Condemned By Primal Contact' den letzten Song für heute Abend an. SIJJIN sind schon dabei, die Instrumente beiseite zu legen, als allen voran Sänger Malte merkt, dass er die Uhr falsch gelesen hat und sie noch Zeit für einen Song haben. Ein sehr sympathischer Moment. Also gibt es final mit 'Five Blades' einen weiteren Song vom neuen Album. Ein sehr starker und sympathischer Auftritt der deutsch/spanischen Band.
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Ein Festival wie das Hell Over Hammaburg lebt aber nicht nur von seiner Atmosphäre, sondern auch von seiner Genrevielfalt und so kommen nach mystischem Death Metal und vor Black Metal-Geballer mal eben TOWER mit ihrem Female Fronted Heavy Metal. Die Amis sind ja eh gerade auf Tour hier in Europa und da bietet es sich natürlich auch an, dass sie hier einen Zwischenstopp einlegen. Um 21:15 Uhr geht es los und direkt entfacht die Band mit 'Iron Clad' und 'Hired Gun' ein energiegeladenes Feuerwerk. Vor allem Bassist Philippe Arman fegt wie ein Derwisch über die Bühne. Zwischendurch legt er sich auch mal lang, aber das stört ihn nicht weiter. Bei dem Tempo, das TOWER hier vorlegen, scheint ein Song, wie 'Running Out Of Time' irgendwie passend, danach dann 'Under The Chapel' und 'Prince Of Darkness'. Sängerin Sarabeth Linden hat das Publikum sofort in der Hand, vielleicht auch ein wenig, weil sie sich stellenweise katzenartig auf allen vieren auf der Bühne bewegt. Aber vor allem, weil sie stimmlich sofort überzeugen kann. Negativ anzumerken ist allerdings, dass die Band zeitweise auch etwas drüber wirkt. Hier und da scheint es sehr hektisch, als ob da die Hormone mit der Band etwas durchgehen. Dann fängt die Band sich aber wieder und sie kommen etwas runter. Aber diesen Eindruck habe ich öfter und da bin ich auch nicht der Einzige. Dennoch muss ich sagen, dass TOWER einen absolut sauberen Auftritt hinlegen und neben SIJJIN das Highlight für heute bildet. Ja, ich weiß, BLASPHEMY spielen ja noch.
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Klar, irgendwie sind BLASPHEMY schon Kult. Aber musikalisch ist es eben nicht Jedermanns Sache. Den Slot als Headliner für den heutigen Freitagabend haben sie sich aber natürlich verdient. Pünktlich um 22:40 Uhr stehen sie auf den Brettern und ballern direkt und ohne Vorwarnung los. Ihre Mischung aus Black und Death Metal knallt ordentlich, alles sehr tight gespielt, Sänger Nocturnal Grave Desecrator And Black Winds bellt seine Texte ins Mikro und die Band glänzt durch ihre Ausstrahlung, ihre Nieten, Spikes und Ketten. Mehr geht nicht. Außer bei Gitarrist Deathlord Of Abomination And War Apocalypse, der zusätzlich noch mit einer Gasmaske bekleidet auf der Bühne steht. BLASPHEMY, die 1993 ihr letztes reguläres Album veröffentlicht haben, holzen sich souverän und ohne großartige Kommunikation mit dem Publikum durch ihre Spielzeit und doch merkt man, dass das hier nicht die Geschmäcker aller trifft. Die Halle ist merklich leerer geworden und auch ich mache mich zehn Minuten vor Ende der Spielzeit auf den Weg Richtung Hotel. Die Kanadier haben mich heute leider nicht gepackt.
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Es war ein langer Tag heute. Mit vielen schönen Gesprächen, netten Leuten und unheimlich guter Livemusik. Aber jetzt bin ich doch froh, etwas Ruhe zu haben. Und so mache ich mich auf meinen traditionellen Spaziergang Richtung Hafen und wieder zurück zum Hotel.

Samstag, 01.03.


Der Vormittag steht ganz im Zeichen von Shopping. Sowohl Platten als auch Kleinigkeiten wie auch Essen. Danach noch kurze Entspannung auf dem Hotelzimmer und um 16 Uhr geht es auch schon wieder los. Heute dann wieder in der großen Halle sowie auch zusätzlich im kleinen Marx.
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Es gibt ja Genres, mit denen kannst du auf dem Hell Over Hammaburg einfach nichts falsch machen. Klassischer Heavy Metal von jungen, hungrigen Bands geht eigentlich immer und wird vom absolut dankbaren Publikum in Hamburg frenetisch gefeiert. Und so haben COLTRE heute leichtes Spiel, den zweiten Tag zu eröffnen und dem alkoholgeplagten Publikum die letzte Katerstimmung aus dem Körper zu ziehen. Ich kannte die Band tatsächlich bisher nicht, scheine da aber, wenn ich mir das Publikum so ansehe, etwas allein dazustehen. 2019 gegründet haben COLTRE letztes Jahr mit "To Watch With Hands To Touch With Eyes" ihr erstes Album veröffentlicht. Klar, dass sie das nun heute live präsentieren wollen. Und das machen sie wirklich gut. Eine schöne, rundum energiegeladene Show, die zwar irgendwie schnell vorbeirauscht, aber dann doch ein bisschen was hängenbleibt.
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Ich mache mich derweil auf den Weg rüber ins Marx, wo CH'AHOM den ersten Auftritt in der kleinen Halle hinlegen. Man muss schnell sein, um dort einen guten Platz zu bekommen. Die Jungs aus Essen haben 2023 ihr erstes Album "Knots Of Abhorrence" veröffentlicht. Gitarrist S.P.S. ist voller Adrenalin, schreit ins Publikum, haut sich an die eigene Rübe und kann es kaum erwarten, bis es richtig losgeht. Die Essener hauen mit voller Wucht ihren finsteren Death Metal raus und reißen das Publikum in Gänze mit sich. Ein unheimlich intensiver Auftritt. Doch irgendwann wird es zu voll und ich schaue nochmal rüber, weil AMETHYST sich in der großen Halle schon bereit machen.
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Wie üblich für den Samstag geht es jetzt bandmäßig Schlag auf Schlag und AMETHYST spielen in der großen Halle. Die Jungs aus der Schweiz haben ebenfalls letztes Jahr ihr erstes Album namens "Throw Down The Gauntlet" veröffentlicht. 45 Minuten haben AMETHYST jetzt Zeit, sich vorzustellen, und es dauert nicht lange, da hat die Band das Publikum auf ihrer Seite. Wie eben schon gesagt: Mit klassischem Heavy Metal kann man hier nur punkten. Natürlich greifen AMETHYST hauptsächlich auf die Songs des ersten Albums zurück, doch mit 'Stormchild' und 'Nightstranger' gibt es auch zwei Songs der ersten EP. Man merkt der Band an, dass sie hungrig sind und den Heavy Metal lieben. Zwar trifft Sänger Fredric nicht immer den richtigen und geraden Ton, aber das hat absolut keine Auswirkung auf den starken Auftritt. Ganz im Gegenteil, es ist doch nur authentisch, wenn live nicht immer alles glattgebügelt klingt. Ich gehe wieder rüber zum Marx, um zu sehen, was KONTACT so machen, doch schon zehn Minuten, bevor es los geht, ist dort kein Reinkommen mehr. Also schaue ich mir das alles aus der letzten Reihe an und muss sagen, dass sie wirklich ein wenig kauzig rüberkommen. Doch wenn ich mich hier so umschaue, scheinen KONTACT ziemlich angesagt zu sein. Liegt wohl an ihrer musikalischen Nähe zu VOIVOD, MANILLA ROAD, ACCEPT und frühen JUDAS PRIEST. Vielleicht auch an ihrer Alien-Thematik, die sie in ihren Songs behandeln. Ich kann jedenfalls für mich sagen, dass die Kanadier, so kauzig sie auch sein mögen, mich auch in der letzten Reihe getroffen haben und ich mich unbedingt mehr mit der Band auseinandersetzen muss. Was für ein starker Auftritt.
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Ich reiße mich dann aber los von KONTACT und gehe wieder rüber in die große Halle. ADORIOR machen sich dort schon bereit. "Bleed On My Teet" heißt der aktuelle Longplayer der Londoner Band, die auch 30 Jahre im Underground unterwegs ist. Pünktlich um 18:30 Uhr legen sie los und entzünden ebenfalls direkt ein absolutes Feuerwerk. Schnelle Riffs, schnelles Drumming und Frontfrau Jaded Lungs, die sich hier die Seele aus dem Leib keift. 'Scavenger Of Vengeance' oder 'Gutters Of Cum' kommen extrem gut. Jaded wirkt böse und anfangs etwas schlecht gelaunt, doch das legt sich im Laufe der Show. Irgendwann erklärt sie auch, dass ADORIOR nicht nur eine ernste Band ist, sondern auch Spaß versteht. Musikalisch versteht die Band aber keinen Spaß. Straight spielen sie ihr Set durch, Jaded animiert das Publikum immer wieder, dieses nimmt es dankbar an und nach 45 Minuten und dem letzten Song und Titeltrack des aktuellen Albums beschließen ADORIOR ihr Set. BERLIN 2.0 scheint ein Geheimtipp zu sein. Jedenfalls hat sich schon viele Minuten vor Einlass ins Marx eine große Menschenmenge gebildet. Allerdings will die Band in Ruhe ihren Soundcheck durchziehen und so muss das Publikum vorerst draußen bleiben. Was auf der einen Seite verständlich ist, auf der anderen Seite doch etwas ärgerlich, weil die wartenden Leute natürlich direkt im Durchgang stehen, vor der Theke und am Eingang zu den Toiletten. Letztendlich kann ich BERLIN 2.0 nur von draußen kurz sehen. Punk hat ja letztes Jahr mit HYSTERESE gut auf dem HOH funktioniert. Mit Berlin erweitert man das Spektrum um Death Pop mit einer frischen Prise Punk und wenn ich mir die Reaktionen des Publikums hier so ansehe, dann scheint das eine absolut richtige Entscheidung seitens des Veranstalters gewesen zu sein. Zwar gibt es heute nur eine sehr verkürzte Spielzeit, weil vor kurzem die beiden Gitarristen ausgestiegen sind und man nicht viel Vorbereitungszeit hatte, aber diese Zeit hat gereicht, um sich viele neue Fans zu erspielen. Ein starker Auftritt.
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Die Band, auf die ich mich dieses Jahr am meisten gefreut habe, spielt nun in der großen Halle. TRIUMPHER aus Griechenland haben vor kurzem ihr zweites Album "Spirit Invictus" veröffentlicht und wirklich: Ich kann es kaum erwarten, die Songs live zu hören. Mit ihrer Mischung aus klassischem Metal, Death Metal-Parts, kurzen Black Metal-Passagen und epischem Metal treffen sie genau meinen Nerv. Um 19:45 Uhr wird die Show mit dem Intro der aktuellen Platte eröffnet, direkt im Anschluss folgt das dynamische 'Arrival Of The Avenger'. Ein perfekter Opener und die Stimmung kocht. 'Athena (1st Chapter)' folgt. Die Instrumentalfraktion spielt super tight und auch Sänger Mars Triumph zeigt auch live wirklich starke Qualitäten. Nach 'I Wake The Dragon (Promachos)' folgt dann eine dicke Überraschung. TRIUMPHER knöpfen sich MANOWARs 'Blood Of My Enemies' vor und spielen diesen wirklich stark. Klar kommt es nicht an das Original ran, das ich zufällig gerade vor einer Woche in Berlin live sehen durfte, aber MANOWAR passen zu TRIUMPHER und TRIUMPHER passen zum Hell Over Hammaburg - da ist es nicht verwunderlich, dass der Song extrem gut ankommt. Auch ADORIOR-Sängerin Jaded feiert den Track am Bühnenrand. Spätestens jetzt haben die Griechen die Halle fest im Griff und von ihren Qualitäten überzeugt. Was nun folgt, ist ein echter Triumphzug. 'The Thunderer', 'Spirit Invictus', 'The Blazing Circle' und zum Abschluss die bandeigene Hymne 'Triumpher'. Jetzt ist klar, wer der Festivalsieger für dieses Jahr geworden ist. Besser kann es nicht werden.
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Schnell rüber in die kleine Halle. MAJAK aus Neumünster spielen dort auf. Die Band hat sich innerhalb zweier Alben musikalisch verändert. Starteten sie als Black/Thrash Band, spielen sie Heavy Rock/Okkult Rock mit einer kleinen schwarzen Kante. Auf jeden Fall eine sehr interessante Mischung. Das denken wohl auch die anderen anwesenden Gäste, denn wie immer eigentlich ist das Marx wieder extrem voll. Sänger Wild Eye sieht aus der Ferne mit seinem Hut und der Feder am Hut etwas aus wie Mikael Akerfeldt von OPETH. Täuscht natürlich, aber es war mein erster Gedanke. Mein zweiter Gedanke war, dass MAJAK sich auf der Bühne auf das Wesentliche konzentrieren. Soll heißen: Orgel und so kommen aus der Konserve. Was aber absolut nicht stört. Insgesamt aber ein sehr starker Auftritt.
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Das Schweizer Duo HzR und KzR oder auch BÖLZER sind nun nach TRIUMPHER dran. Die Bühne, in dichten Nebel gehüllt, überwiegend rotes oder blaues Licht, lassen schon ahnen, dass es ein sehr intensives Sounderlebnis werden wird. Und das bestätigt sich dann. Mit wenig Kommunikation lassen die beiden die Musik für sich sprechen. 'Roman Acupuncture', 'Zeus - Seducer Of Hearts' - damit geht es los. Die Beiden, vor allem KzR, scheinen sich in einen Rausch zu spielen, leben ihre Musik durch und durch. Doch ich für mich muss da sagen, dass heute der Funke nicht überspringt. Das ist alles klasse gemacht, doch packt es mich nicht, kann gar nicht mal genau sagen, woran das liegt. Auch die beiden neuen Tracks, die sie präsentieren, lassen mich kalt. Und so bin ich gar nicht traurig drum, dass nach 50 Minuten BÖLZER auch schon wieder durch sind mit ihrer Show.

RANA spielen derweil im Marx, aber ich brauche eine kurze Pause. Mal kurz hinsetzen und eine Pommes für 5 Euro essen, bevor mit DEMON der heutige Headliner das Hell Over Hammaburg 2026 auf die Zielgerade bringt.
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Man kann DEMON schon als lebende Legende bezeichnen, auch wenn Sänger Dave Hill als letztes Gründungsmitglied bei der Band dabei ist. Die Band, die sich 1979 gegründet hat und immer noch unermüdlich unterwegs ist, wird heute sehnlichst erwartet. Und wer hätte es anders erwartet: Pünktlich um 22:40 Uhr stehen die Briten mit bester Laune auf der Bühne und starten mit 'Night Of The Demon' vom ersten Album. Ebenfalls vom ersten Album geht es mit 'Into The Nightmare' weiter. Die Band hat richtig Spaß, das Publikum hat richtig Spaß und so zeigt sich, dass man mit DEMON einen fantastischen Headliner für heute gebucht hat. Über 'Hurricane' und 'Sign Of A Madman' geht es weiter zu 'The Plague' und 'Nowhere To Run'. Das Publikum zeigt sich absolut textsicher und auf der anderen Seite zeigt sich Dave Hill in Redelaune. Er plaudert viel zwischen den Songs und erzählt ein paar Anekdoten. Sehr sympathisch. Das absolute Highlight im Set ist der 10 Minuten-Track 'Remembrance Day (A Song For Peace)'. Ein Song, der trotz seines Alters aktueller nicht sein könnte. Der Track schraubt den Gänsehautfaktor weit nach oben. Über 'Wonderland', 'The Spell', 'Life On The Wire' und 'Liar' kommt man dann zum Publikumsliebling 'Don't Break The Circle' der natürlich mit voller Inbrunst mitgegrölt wird. Danach bildet dann 'One Helluva Night' nicht nur den Abschluss der DEMON-Show, sondern auch den Abschluss des gesamten Festivals.
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Es waren wieder zwei absolut fantastische Tage. Es passte einfach alles. Naja, fast alles. Von mir aus hätte es mehr Death Metal geben dürfen, aber vielleicht ja nächstes Jahr. Ansonsten gibt es nichts zu meckern. Tolle Menschen, tolles Thekenpersonal, tolle Crew, tolle Bands und eine tolle Location. Und die gute Nachricht diesbezüglich ist, dass der Umbau der Markthalle - warum auch immer sie umgebaut werden soll - sich verzögert und somit sichergestellt ist, dass das HOH 2026 und das HOH 2027 dort stattfinden können. Und mit ATLANTEAN KODEX - CHRISTIAN MISTRESS - SLINGBLADE - ARGUS - HYSTERESE - SUN WORSHIP und TEMPLAR gibt es ja auch schon die ersten Bestätigungen. Also, bis nächstes Jahr!

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DEMON - BLASPHEMY - BÖLZER - TOWER - SIJJIN - ADORIOR - TRIUMPHER - SOLICITÖR - KONTACT - PIO?UN - COLTRE - RAN? - BERLIN 2.0 - CH'AHOM - AMETHYST - WRITHEN HILT & MAJAK

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