Iron Road For Children Festival 2025

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Take off: 20.06.2025 - Review (14337 mal gelesen)
imgleftDas Wochenende vom 20. Juni macht einem die Entscheidung schwer: Zu den selben Tagen findet in Wien das Donauinselfest statt, das wie immer mit einem riesigen Aufgebot an Acts klotzt und eben das Iron Road For Children in Leoben. Schlussendlich wird dem IRFC der Vorzug gegeben, einerseits, weil es sich um ein Charity Event handelt, das man nur großzügig unterstützen kann. Andererseits weil mit THUNDERMOTHER und DRAGONY auch ein paar tolle Rock/Metal Acts auf der Bühne stehen.

Das IRFC ist allerdings kein reines Musikfestival; rund um zwei Bühnen gibt es noch allerhand andere Programmpunkte und Side-Events wie die große Harley Davidson Ausfahrt, eine Motorradausstellung sowie eine Tattoo-Messe, an der man sich auf unzähligen Ständen Tattoos zum Sonderpreis stechen lassen kann. Zentrum und Drehpunkt der Veranstaltung ist der Hauptplatz in Leoben mit einer riesigen Bühne mit überdachtem Zuseherraum und der anschließenden Fressmeile. Bei den Verpflegungsständen gibt es allerhand Leckeres vom Riesenkrapfen bis zum Pulled Beef. Die zweite, kleinere, Bühne befindet sich nur wenige Schritte entfernt am Kirchplatz. Und so hat das Ganze eher Stadtfest- als Festivalcharakter. Auch musikalisch wird eine große Bandbreite geboten; am Freitag spielen THUNDERMOTHER auf der Hauptbühne, während am Samstag THORSTEINN EINARSSON den Hauptact übernimmt.

Freitag 20.06.2025
imgrightAm Freitag ist auf der Hauptbühne der Rocktag angesagt, während auf der zweiten Bühne Metalbands spielen. Da fällt die Entscheidung etwas schwer. Jedenfalls beginnt der Festivaltag auf der kleineren Bühne mit DAMAGE RECONSTRUCT, die als Pflichttermin am Kalender stehen. Es handelt sich bei der Band rund um Sängerin Fanni um eine irrsinnig sympathische, aber auch musikalisch kompetente Musiker-Truppe. Außerdem findet sich als Neuzugang an der Gitarre Stella in ihren Reihen, die zuletzt unter dem Namen Morgane Rake mit ASAGRAUM auf Tour war. Thrash/Death bei hellem Sonnenschein ist vielleicht nicht das optimale Setting, aber mit ihrer ambitionierten Show macht die Band schon Spaß. Die Ansagen und das Stageacting der Sängerin sitzen, und wenn Fanni unvermittelt ins Growling wechselt, macht das Publikum lange Ohren. Die beiden Gitarristen/innen sind gut aufeinander eingespielt und der Drummer überzieht die Bühne mit einem Doublebass-Teppich.

Mehr aus Neugierde wird danach zur Main Stage rüber gewackelt. Die GLITTER PILOTS kannte ich nicht, und der Bandname wirft auch Fragezeichen auf, was die denn spielen. Als Intro kommt die Titelmelodie von TOP GUN zum Einsatz. "...performing your childhood memories" ist das Versprechen und was die gemäß dem Motto adäquat gekleidete Truppe liefert, ist eine unglaublich unterhaltsame Reise in die 80er Jahre, bei der zum Baywatch-Song sogar die obligatorischen Schwimmwesten und Rettungsschwimmer-Bojen zum Einsatz kommen. Eine der Top-Beiträge des Festivals. STEVO AND THE SHOTLIGHTS liefert danach ein musikalisches Kontrastprogramm mit erdiger Rockmusik, bei der Stevo mit der prallen Sonne kämpft, aber dennoch ordentlich Stimmung macht.

imgleftDanach folgt wieder ein Ortswechsel, um die lokalen neu formierten MATTREXX zu sehen. Es handelt sich um den ersten Auftritt der neu formierten Truppe und leider verzögert sich der Beginn der Show durch technische Probleme - es brummt und pfeift aus der Anlage. Danach läufts und die Band legt einen etwas verkürzten, aber doch musikalisch ansprechenden Auftritt hin. Der Zuschauerraum ist gut gefüllt und der positive Zuspruch lässt die Probleme zu Beginn vergessen. Die Band ist schlussendlich doch happy über den ersten Auftritt und das Publikum durchwegs zufrieden.

Nach MATTREXX wird wieder zur Main Stage gewechselt. Aus der Ferne wollen wir uns den Rest des IGEL VS ShARK Auftrittes ansehen, aber Alterfalter, was geht denn da ab? Das Trio liefert eine High-Energy-Rockshow, bei der richtig die Post abgeht - wie zuvor die GLITTER PILOTS hatten wir auch IGEL VS SHARK nicht am Schirm gehabt, aber mit der Performance überzeugt die Truppe vollends. Doch jetzt: es ist 21:00, und Zeit für THUNDERMOTHER. Die Abendsonne taucht den Leobener Hauptplatz in ein warmes Licht und die rundum erstrahlten alten Gebäude rund um die Bühne bieten eine wunderschöne Kulisse für das Mädelsquartett. Das zeigt sich beeindruckt von der Kulisse und liefert eine tadellose Rockshow ab. Die Damen an Bass und Gitarre flitzen permanent über die Bühne und halten wie auch die Sängerin ständig Kontakt mit dem Publikum. Ein unglaublicher Höhepunkt ist es, als die Sängerin plötzlich mitten im Publikum steht, beleuchtet von einer Taschenlampe und ein schwedisches Volkslied zum Midsommar zum Besten gibt und mit dem Publikum singt und tanzt. Was für eine coole Truppe! Muss man sich öfters ansehen.

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Samstag 21.06.2025
imgleftAm Samstag ist die Main Stage rockbefreit, es spielen neben THORSTEINN EINARSSON Acts wie ALEXANDER EDER (wer?), PÄM und LUCAS FENDRICH. Daher wird der Tag an der Nebenbühne verbracht, wo neben vielen lokalen Metalbands die almighty DRAGONY den Hauptact darstellen. Zuvor wird die Motorradausstellung und die Tätowiermeile besichtigt - sehr schön - und um 16:00 ins musikalische Geschehen am Kirchplatz eingestiegen.

PSYCH sind die erste Band des Tages, die wir sehen. Die junge und sympathische Truppe spielt Mittelalter-Metal mit Dudelsack und macht ihre Sache gut. Trotz der frühen Spielzeit wird ein ordentliches Programm gefahren mit Fahne, mittelalterlichen Kostümierungen und ordentlich Bewegung auf der Bühne. Die danach folgenden RESTLESS BONES sind - wie es der Bandname vermuten lässt - eine Truppe gesetzteren Alters, die routiniert ihr sehr eingängiges Rock- bis Hardrock-Programm abspielt. SKULL CRUSHER spielen brutalen Death Metal und sind daher ein krasser Kontrast zu den zuvor gesehenen Rock-Haudegen. GHIDRAH mit ihrem Groove Metal sind allerdings immer einen Besuch wert. Kurios: GHIDRAH hatten wir schon zu Beginn des Jahres in Wien gesehen und damals wurde angekündigt, dass der Sänger die Band verlässt. Und jetzt, beim IRFC, wer steht auf der Bühne? Derselbe Sänger. Darauf angesprochen, kommt die Antwort "Ich bin nur die Aushilfe" und macht dann auch gleich Werbung für sein neues Projekt CROWN OF MANDRAGORA.

imgrightTHROWBACK wird dazu genutzt, um ein Abendessen zu sich zu nehmen. Mir gibt Hardcore generell nichts, die Band zieht aber ordentlich Leute und es bildet sich sogar ein Moshpit. Als um 21:05 DRAGONY die Bühne betreten, haben wir den oft beobachteten Headliner-Effekt: plötzlich ist die Bühne größer, bunter, aufgeräumter, was natürlich auch daran liegt, dass es langsam dunkel wird. Auch wenn es die kleine Bühne am auch nicht großen Kirchplatz ist, spielen DRAGONY groß auf und greifen tief in ihre Hitkiste. Klarerweise wird dieses mal ohne Gastsängerin performt und auch die Chöre mussten zu Hause bleiben. DRAGONY spielen quasi als normale Band groß auf. Die Spielzeit ist mit 45 Minuten etwas kurz bemessen, aber gut, ist ein Festival. Am Ende des heißen Tages sind alle zufrieden.

Zum Schluss ein Lob an die Organisatoren des Festivals; es war alles perfekt organisiert; die Main Stage mit dem schattenspendenden Dach (das bei der Hitze echt notwendig war) war der Hammer und die kulinarische Verpflegung reichhaltig und abwechslungsreich. Auch die gebotenen Bands waren gut stilistisch durchmischt und zum Teil große Klasse. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

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Billing
THORSTEINN EINARSSON - THUNDERMOTHER - ALEXANDER EDER - IGEL VS. SHARK - DRAGONY - THROWBACK - SKULL CRUSHER - GHIDRAH - RESTLESS BONES - MATTREXX - PSYCH - DAMAGE RECONSTRUCT - GLITTER PILOTS - STEVO AND THE SHOTGUNS uvm

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