Colosalist - Two Suns

Colosalist - Two Suns
Review von ReviewRalle vom 12.10.2025 (213 mal gelesen)
Die tschechisch/norwegische Band COLOSALIST existiert bereits seit 2013, doch erst 12 Jahre nach ihrer Gründung sollte das Debütalbum "Two Suns" am 09.09.2025 das Licht der Welt erblicken. Eine erste EP gab es zwar schon im Jahr 2014, aber danach war es ruhig, bis jetzt. Gut Ding möchte eben Weile haben. "Two Suns" beinhaltet neun Songs und fällt mit einer Laufzeit von knapp 43 Minuten für ein Doom Metal-Album doch recht knapp aus. Durch das schicke Artwork alleine wird vermutlich nicht klar, wohin die Reise hier geht, aber die Band präsentiert einen Sound, der sein Fundament klar und deutlich im Doom Metal gebildet hat. Bereichert wird das Ganze durch Pagan- und Symphonic Metal-Anteile. Dadurch entsteht ein emotionaler, dichter und atmosphärischer Sound, der durchaus in seinen Bann ziehen kann, aber auch die ein oder andere Länge aufweist. Die Produktion ist hochwertig, schön geerdet und schmeichelt vor allem dem Gesang der beiden Sänger. Das Album selber ist sehr homogen und wirkt definitiv wie aus einem Guss. Mit 'From The Others' wurde auch ein gutes Aushängeschild des Albums als Opener genommen. Denn der Song verbindet alle Trademarks der Band gekonnt. Sanfte Melodien, umhüllt von sphärischen, orchestralen Arrangements, die teilweise orientalisch wirken, treffen auf schwere, langsame Riffs sowie langsame, aber wuchtige Drums. Der männliche und weibliche Gesang gehen eine wohlige Symbiose ein, wobei der abwechslungsreiche männliche Gesang definitiv die Oberhand hat und von wehmütig klagendem Klargesang zu deftigen Growls und im Refrain heiserem Klargesang wechselt. Im Refrain schmiegt sich der zarte weibliche Gesang dazu und kontrastiert mit dem männlichen Gesang auf angenehme Weise. Das folgende 'Creeping Frost' ist deutlich flotter (aber natürlich immer noch keine schnelle Nummer) und zieht auch bei der Härte an, obwohl der Song recht verträumt und zurückhaltend startet. In eine ähnliche Richtung schlagen auch die beiden kürzesten Stücke des Albums 'Dabrakar' und 'Witnesses From Shadows'. Die Songs kommen mit genug Abstand zueinander, um die Härte und das Tempo anzuziehen, bevor man zu sehr von den langsameren Stücken eingezogen wird - und sie sind meiner Meinung nach auch die stärksten Stücke des Albums. Mit 'Over The Sky' folgt zum Ende das längste und emotionalste Stück des Albums mit dem größten Anteil an weiblichen Vocals, die zusammen mit der ständigen Violine gerade zum Ende raus an Intensität gewinnen und einen durchaus zu packen wissen. "Two Suns" ist ein sehr ordentliches Debütalbum, das zum Verweilen, Herunterkommen und auch zum Nachdenken einlädt. Ein guter Soundtrack für die nebligen Herbsttage. 7/10 Gesamtwertung: 7.0 Punkte
Trackliste	Album-Info
01. From The Others 02. Creeping Frost 03. Visdomer 04. Dabrakar 05. Die Inside Me 06. Soul Of Birds 07. No Angels At Home 08. Witnesses From Shadows 09. Over The Sky	Band Website: https://colosalist.bandcamp.com/ Medium: CD Spieldauer: 43 Min. 09 Minuten VÖ: 09.09.2025