Dead Eyed Creek - Out Of Phase

Review von Damage Case vom 08.01.2024 (1879 mal gelesen)
Dead Eyed Creek - Out Of Phase Nach einem Durchlauf von "Out Of Phase", dem Debütalbum von DEAD EYES CREEK, versteht man einerseits, warum das Label in seinem Infotext die "Liebe zur Rockmusik der 90er Jahre" hervorhebt. Denn das Quartett um die Bandbosse Job Bos (THE RUINS OF BEVERAST, Ex-DARK FORTRESS, Ex-NACHTMYSTIUM) spielt astreinen Neo-Grunge. Andererseits klingen DEAD EYES CREEK nicht wie ALICE IN CHAINS 1992, sondern wie eine bessere Version von A PALE HORSE NAMED DEATH, die eine nahezu perfekte Version von ALICE IN CHAINS seit deren Reunion mit William DuVall am Mikrofon zelebrieren. Nur nahezu perfekt? Ja, denn zwei kleine Makel gibt es: Der isländische Sänger Einar Vilberg, der bisher hauptsächlich hinter den Produktionsreglern bei SKÁLMÖLD und COLLECTIVE in Erscheinung trat, vermag es mit seiner Stimme nicht, mit dem kongenialen Doppelgesang von DuVall und Jerry Cantrell mitzuhalten. Vielmehr klingt er wie eine bessere Version von Sal Abruscato, der mit A PALE HORSE NAMED DEATH demselben musikalischen Ziel seit über zehn Jahren mit weitaus größerem Abstand hinterhereilt. Der zweite (kleine!) Malus betrifft die Songs selbst, denn so klasse und abwechslungsreich Songs wie der Opener 'Viscid Dreams', 'Set Me Free', 'Down By The River' oder die Balladen 'Circling' und 'With Broken Wings' komponiert sind, fehlt ihnen dennoch der letzte Funke Hitpotenzial, der gute Songs zu großartigen macht. Oder um es im Kontext der großen Vorbilder aus Seattle auszudrücken: Die elf guten Songs könnten auf keinem Album seit "Black Gives Way To Blue" bestehen, aber sie wären durch die Bank richtig gute B-Seiten. Und selbst das ist eine bemerkenswerte Auszeichnung, weil bis dato ziemlich unerreicht.

Fazit: Vier Europäer klingen wie eine Rockband von der amerikanischen Nordwestküste. Und sie machen ihre Sache richtig gut - und hoffentlich noch sehr lange auf diesem Niveau. Wenn das zweite Album noch mehr Hooks und Hit-Melodien abwerfen sollte, müssen sich ALICE IN CHAINS tatsächlich das erste Mal in ihrer langen Karriere ob drohender Konkurrenz strecken müssen. Bemerkenswert!

Anspieltipps: 'Viscid Dreams' ist ein treibender Rocker, der jedem gefallen wird, der 'Setting Sun' von JERRY CANTRELL abfeiert. Das getragene 'Out Of Phase' versprüht Funken des ins Unmelodische abdriftende Gesangsgenius ihrer großen Vorbilder. Die abschließende Ballade 'With Broken Wings' ist so wunderschön wie zugleich unkitschig.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Viscid Dreams
02. Out Of Phase
03. Set Me Free
04. Circling
05. Eyelids
06. Down By The River
07. Uninspired
08. In Tongues
09. Dissolve
10. Bleeding The Rain
11. With Broken Wings
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 48:53 Minuten
VÖ: 17.01.2024

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